IFA-Gefahrstoffliste - Wissenswertes für die Metallbearbeitung, Oberflächenbehandlung und Kunststoffverarbeitung
Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Unfallversicherung (IFA) hat mit der aktualisierten Gefahrstoffliste 2018 die wichtigsten Regelungen für Gesundheit und Sicherheit an Arbeitsplätzen zusammengefasst. Die Liste ist eine Hilfestellung für alle Betriebsinhaber, deren Mitarbeiter mit Gefahrstoffen in Berührung kommen.
Die aktuelle Gefahrstoffliste beinhaltet unter anderem:
- Eine Einstufung aller Stoffe (z. B. krebserzeugend, keimzellmutagen, etc.)
- Arbeitsplatzgrenzwerte nach der Technischen Regel für Gefahrstoffe 900 (TRGS 900)
- Messverfahren
- Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen der eingestuften Stoffe
- Verordnungen (z. B. Chemikalien-Verbotsverordnung)
- Richtlinien und Regeln (z. B. Technische Regeln für Gefahrstoffe)
Neben den geltenden Arbeitsplatzgrenzwerten, Richtlinien sowie Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen, finden sich in der aktuellen Gefahrstoffliste Hinweise zur Arbeitsmedizin und zu geltenden Regelungen für Unfallversicherungsträger.
Die kompakte und übersichtlich aufbereitete Gefahrstoffliste sorgt für den gewünschten Überblick im Arbeitsschutz. Laden Sie das Nachschlagewerk für Gefahrstoffe kostenlos herunter und erfahren Sie, worauf es im Umgang mit Gefahrstoffen ankommt.
WAS GIBT ES FÜR GEFAHRSTOFFE?
Sie sind sich nicht sicher, ob an Ihren Arbeitsplätzen Gefahrstoffe auftreten? Die Risikoeinstufung aller Stoffe in der Gefahrenstoffliste 2018 beantwortet Ihnen diese Frage.
Gemäß Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) gelten Stoffe und Gemische mit ein oder mehreren „Gefährlichkeitsmerkmalen“ als Gefahrstoffe. Die Gefährlichkeitsmerkmale sind beispielsweise giftig, ätzend, krebserzeugend, leichtentzündlich oder umweltgefährlich.
Ebenfalls gelten Stoffe mit vorgeschriebenen Arbeitsplatzgrenzwerten sowie Stoffe, die aufgrund chemischer Eigenschaften die Gesundheit gefährden, als Gefahrstoffe.
In der Gefahrstoffliste 2018 können beispielsweise Schweißer in die für Sie relevanten Gefahrstoffe einsehen. Hierzu zählt u. a. Zinkoxid, welches bei Schweißarbeiten mit Zinkblechen entsteht sowie Stickstoffoxide, welche am Rand einer Autogenflamme entstehen.
Um die Konzentration der Gefahrstoffe in der Luft so gering wie möglich zu halten, bietet ESTA Absaugtechnik eine Vielzahl an unterschiedlichen Absauganlagen an. Diese filtern die Gefahrstoffe effektiv aus der Luft und sorgen für eine gesunde Arbeitshygiene.
Gefahrstoffe verschiedener Bearbeitungsprozesse
Gefahrstoffe bei schweißtechnischen Arbeiten
Beim Schweißen, thermischen Schneiden und Spritzen sowie Löten entsteht gesundheitsgefährdender Schweißrauch. Gefährlich für den Menschen sind die darin enthaltenen Schweißrauchpartikel. Diese können der Staubfraktion A angehören. In diesem Fall sind die Schweißrauchpartikel alveolengängig. Schweißrauchpartikel der Klasse E sind einatembar. Die partikelförmigen Gefahrstoffe entstehen bei Schweißarbeiten zu 95 % aus Zusatzwerkstoffen. Diese sind bei schweißtechnischen Arbeiten in der Regel Metalloxide.
Neben Partikeln kann Schweißrauch gasförmige Gefahrstoffe enthalten. Diese entstehen bei Bearbeitungsprozessen wie Gasschweißen und Flammstrahlen.
Gasförmige Gefahrstoffe sind u. a.
- Kohlenmonoxid: Dieser Gefahrstoff entsteht beim Schutzgasschweißen mit Mischgas aufgrund thermischer Zersetzung oder beim Autogenschweißen.
- Stickstoffoxid: Dieser Gefahrstoff entsteht am Rand einer Flamme oder am Lichtbogen. Das Einatmen von Stickstoffoxid führt zu Schädigungen der Lunge.
- Ozon: Dieser Gefahrstoff entsteht vor allem beim Schweißen strahlungsreflektierender Werkstoffe. Hierzu zählen u. a. Aluminium-Bleche und Chrom-Nickel-Stähle (MIG). Bei raucharmen Schweißarbeiten (WIG) ist die Ozonbelastung besonders schwer. Der Gefahrstoff zählt zu den in der Gefahrstoffliste genannten krebsauslösenden Stoffen.
- Phosgen: Der Gefahrstoff entsteht bei Schweißarbeiten mit über 300 °C. Die dabei freigesetzten toxischen Gase erzeugen eine ätzende Reaktion auf den Schleimhäuten und der Haut.
Zur Absaugung der Schweißrauchpartikel bietet ESTA die geeignete Absauglösung. ESTA Schweißrauchfilter saugen die Partikel an der Entstehungsquelle effektiv ab und sorgen für ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld. Mit ESTA halten Sie die vorgegebenen Grenzwerte ein.
Gefahrstoffe bei der zerspanenden Metallbearbeitung
In der zerspanenden Metallbearbeitung geht die Gefahr von Bearbeitungsprozessen mit Kühlschmierstoffen (KSS) aus. Hauptbestandteil der Kühlschmierstoffe sind Öle. Diese werden um Zusatzstoffe ergänzt. Die vom Hersteller gelieferten wassergemischten Kühlschmierstoffe bestehen zu 90 % aus Wasser. Gefährlich wird die Nutzung von Kühlschmierstoffen dann, wenn sich Fremdstoffe während des Metallbearbeitungsprozesses unter die Kühlschmierstoffe mischen. Fremdstoffe sind u. a. Metallabrieb oder Härtesalze. Eine Besiedelung der Kühlschmierstoffe mit Schimmelpilzen oder Bakterien ist ebenso möglich. Ein ungeschützter Umgang mit Kühlschmierstoffen führt in häufigen Fällen zu Hauterkrankungen, wie Abnutzungsdermatose.
Kühlschmierstoffdämpfe bergen das Risiko von Atemwegserkrankungen. Besonders gefährlich sind N-Nitrosaminen. Diese dürfen in den Kühlschmierstoffen der Lieferanten nicht enthalten sein. Dennoch besteht die Gefahr, dass Nitrit über bspw. Stickoxide aus der Luft in die Kühlschmierstoff-Emulsionen gelangt.
Mit den Öl- und Emulsionsnebelabscheidern von ESTA saugen Sie Ölnebel aus Kühlschmierstoffe und Aerosole effektiv ab.
Gefahrstoffe zur Oberflächenbehandlung
In der Oberflächenbehandlung werden Farben, Lacke, Kleber und/oder Verdünner verwendet. Die darin enthaltenen Lösemittel bergen gesundheitliche Risiken für den Menschen. Farben und Lacke enthalten teils organische Bindemittel, Lösemittel und Pigmente sowie Füllstoffe und Lackhilfsmittel. Dispersionsfarben enthalten Additive. Diese greifen die Haut bei direktem Kontakt an. Je höher die Flüchtigkeit der Lösemittel in den Farben oder Lacken ist, desto stärkere Lösemitteldämpfe treten auf. Bei der Verdampfung von Lösemitteln besteht die Gefahr einer Explosion. Das Einatmen der Lösungsmittel führt u. a. zu Schädigungen der Lunge, Leber, Niere und dem Knochenmark. Das Auftreten von Müdigkeit sowie gereizten Augen oder Kopfschmerzen sind erste Anzeichen einer narkotischen Wirkung.
Bei Prozessen, wie dem Schleifen lackierter Körper, wird die Beschichtung angegriffen und es entstehen gesundheitsgefährliche Stäube. Diese enthalten u. a die Gefahrstoffe Cadmiumoxide oder Bleioxide. Auch von Verdünnern und Klebern gehen Gefahren aus. Sie enthalten, wie Farben und Lacke, Lösemittel.
Mittels einer Absaugung der Gefahrstoffe an der Entstehungsquelle beugen Sie diese, von den Gefahrstoffen ausgehenden gesundheitlichen Risiken, vor. Mit bspw. dem mobilen Entstauber DUSTOMAT 4 werden die Gefahrstoffe über einen angeschlossenen Absaugarm effektiv erfasst und aus der Luft gefiltert.
Eine weitere Möglichkeit zur Absaugung der Gefahrstoffe in der Oberflächenbehandlung ist die Nutzung einer raumlufttechnischen Anlage mit Zu- und Abluft. ESTA hat die geeignete Absauganlage zur Absaugung dieser Gefahrstoffe für Sie.
Gefahrstoffe in der Kunststoffbearbeitung / Kunststoffverarbeitung
Kunststoff ist ein beliebter Werkstoff in Betrieben. Im ausgehärteten Zustand ist Kunststoff kein Gefahrstoff. Durch die mechanische Bearbeitung des Kunststoffs entstehen u. a. Stäube. Diese Kunststoffstäube bergen gesundheitliche Risiken. Mit gefährlichen Gasen oder Dämpfen ist bei einer Bearbeitung des Kunststoffs, welche mit hohen Temperaturen einhergeht, zu rechnen. Risikobehaftet ist u. a. die Nutzung von Polyuretahn-Kunststoffe für Klebstoff oder Schaumstoff, Polyesterharze für Kleber sowie die Verwendung von Epoxidharze. Letztere werden u.a. für glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK-Teile) genutzt. Reizungen der Atemwege, die zu Asthma führen können sowie Hautreizungen sind von den Kunststoffen ausgehende gesundheitliche Risiken.
Um diese Risiken zu minimieren, sind PU-Lacke beispielsweise nur in Räumen mit einem erhöhten Luftwechsel zu verwenden. In Werkstätten, in welchen mit Polyurethan-Kunststoffen gearbeitet wird, ist ein Filtergerät zu empfehlen. Das Sortiment von ESTA beinhaltet Absauganlagen für die Kunststoffverarbeitung. Unser Vertriebsteam berät Sie gerne, welche Absauganlage für Ihren Anwendungsfall am geeignetsten ist.
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